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DESYs 3-Punkte-Energieplan

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DESYs 3-Punkte-Energieplan

1. Energiemonitoring

Auf dem Campus in Hamburg installiert DESY derzeit ein Energiemonitoring-System. Hunderte Zähler werden für eine spezielle Datenanalyse umgerüstet, um dann die Energieflüsse auf dem Campus zu analysieren und optimieren. „Anhand der anschaulichen Daten wissen wir, wo wir Energie einsparen können; von der Beleuchtung bis zum Beschleunigerbetrieb“, sagt DESYs Energiemanagerin Eva Leister. DESY kann so auch besondere Ziele am Energiemarkt erreichen und öffentliche Mittel effizienter einsetzen. Das heißt zum Beispiel: Wenn es dank genauer Energie-Analyse im Stromverbrauch zu keinen großen Schwankungen kommt, werden Netzentgelte zurückgezahlt. Auch das ist nachhaltiges Handeln. „Das Energie-Monitoringsystem ist die Grundlage für ein ganzheitliches Energiekonzept“, sagt Leister.

Das bei DESY installierte Energiemonitoring-System macht die Energieströme sichtbar – hier beispielsweise der zeitliche Verlauf der elektrischen Leistung (Lastgang) der Kantine im März 2020.

 

2. CO2-Emissionen reduzieren

Mit PETRA III und FLASH betreibt DESY zwei der besten Photonenquellen und versorgt außerdem den Röntgenlaser European XFEL mit Strom. Ab der kommenden Einkaufsperiode steigt DESY von 60% auf 100% erneuerbaren Strom um. Das bedeutet: DESY wird jährlich für rund 55.000 t CO2-Ausstoß weniger verantwortlich sein. Viele weitere Maßnahmen – auch im kleineren Stil –  zählen auf dem Weg zur Klimaneutralität. So soll zum Beispiel das Reise-Niveau bewusst niedrig gehalten werden, die Zahl der Flugreisen mindestens 30 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Die durch unvermeidbare Dienstreisen anfallenden CO2-Emissionen werden künftig durch entsprechende Kompensationszahlungen an Klimaschutzprojekte kompensiert.

3. Energie recyceln

In DESYs technischen Anlagen entsteht Abwärme, mit der beim Heizen erhebliche Mengen CO2-Emissionen eingespart werden. Seit 2017 nutzt DESY bereits die Abwärme, die bei der Heliumverflüssigung zur Kühlung der supraleitenden Beschleuniger entsteht. Mit diesem Projekt (Wärmenutzung aus der Kryogenikanlage) erreichte DESY beim Energy Efficiency Award 2019 der Deutschen Energie-Agentur DENA sogar das Finale. Durch das System werden jährlich rund 7,5 Gigawattstunden Abwärme zum Heizen von Gebäuden auf dem Campus weiterverwendet; rund ein Drittel des DESY-Gesamtbedarfs. Weitere Abwärmequellen wie die vielen Magnete in den Beschleunigern sind bereits identifiziert. In einem neuen Kooperationsprojekt mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg wird aktuell das zukünftige Potenzial für eine Wärmerückgewinnung analysiert. Ein erstes Ergebnis: Die nutzbare Abwärme ist deutlich größer als die bisher bei DESY benötigte Wärmeenergie. Auch auf dem Campus in Zeuthen soll Abwärme zukünftig stärker genutzt werden.

Erste Ergebnisse der Potenzialanalyse Abwärme: Die nutzbaren Abwärmemengen übersteigen stark den derzeitigen Wärmeverbrauch bei DESY.